kalt

kalt

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kalt [kalt], kälter, kälteste <Adj.>:
1. [nur noch] wenig oder keine Wärme [mehr] enthaltend, ausstrahlend /Ggs. warm, heiß/: das Essen ist kalt; die Getränke kalt stellen (damit sie kühl werden).
Syn.: abgekühlt, eisig, eiskalt, frisch, kühl.
2.
a) vom Gefühl unbeeinflusst; nüchtern:
sie mordete mit kalter Berechnung.
Syn.: gleichgültig, kaltschnäuzig (ugs.), unbarmherzig, ungerührt.
b) abweisend und unfreundlich, ohne jedes Mitgefühl:
er fragte mich kalt, was ich wünschte.
Syn.: eisig, gefühllos, herzlos, lieblos, unbarmherzig, ungerührt, unzugänglich.
Zus.: eiskalt, gefühlskalt.

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kạlt 〈Adj.; kạ̈l|ter, am kạ̈l|tes|ten〉
1. fühlbar arm an Wärme
2. abgekühlt, nicht mehr warm (Speisen)
3. 〈fig.〉
3.1 gefühllos, gefühlsarm, gleichgültig, frostig (gefühls\kalt, gemüts\kalt)
3.2 ein eisiges Gefühl erzeugend (Wut)
● \kalter Blitz beim Einschlagen nicht zündender Blitz; \kaltes Blut bewahren sich nicht aufregen, gelassen, ruhig bleiben; \kalter Braten; eine \kalte Dusche 〈fig.〉 Ernüchterung, Dämpfer; \kalte/Kalte Ente Getränk aus Weißwein, Sekt (Mineralwasser) u. Orangensaft; \kalte Fährte, \kalte Spur 〈Jägerspr.〉 Fährte, die mehr als zwei Stunden alt ist; \kalte Farben F. mit bläul. od. weißl. Schimmer; \kaltes Fieber = Malaria; \kalte Füße bekommen 〈fig.; umg.〉 in eine schwierige Lage geraten, Unannehmlichkeiten bekommen; \kalte Getränke; \kalte Hände, Füße haben; ein \kaltes Herz haben 〈fig.〉; die \kalte Jahreszeit der Winter; Kalter Krieg Epoche polit. Spannungen zw. den USA u. der UdSSR nach dem 2. Weltkrieg ohne eine direkte militärische Konfrontation; \kalte Küche nicht gekochte bzw. abgekühlte Speisen; \kaltes Licht L., das ohne gleichzeitige Wärmeentwicklung entsteht, z. B. in Leuchtstoffröhren, bei Glühwürmchen; \kalte Miete 〈umg.〉 Kaltmiete; er ist eine \kalte Natur 〈fig.〉; jmdm. die \kalte Schulter zeigen 〈fig.〉 jmdn. gleichgültig behandeln, nicht beachten; \kalter Schweiß Angstschweiß; \kalte Umschläge; \kaltes Wasser; ein \kalter Wind ● \kalt baden; \kalt biegen, schneiden ohne zu erhitzen; stell die Milch in den Kühlschrank, damit sie \kalt bleibt damit sie die niedrige Temperatur behält; 〈aber〉 →a. kaltbleiben; \kalt essen; „...“, sagte er \kalt; \kalt schlafen im ungeheizten Zimmer; \kalt sein; es ist \kalt draußen; mir ist \kalt ich friere; \kalt stellen = kaltstellen (I); es überlief ihn \kalt ein Schauer überlief ihn; es wird kälter (Wetter); das Essen wird \kalt ● \kalt gepresst = kaltgepresst; \kalt geschlagen = kaltgeschlagen; \kalt lächelnd = kaltlächelndauf \kaltem Wege ohne Erhitzung; 〈fig.〉 ohne Erregung, ohne Streit, ohne Kampf; es lief mir \kalt über den Rücken ein Schauer überlief mich; weder \kalt noch warm sein 〈a. fig.〉 gleichgültig, lau sein, keine eigene Meinung haben; \kalt wie Marmor 〈fig.〉; →a. Ente, Hundeschnauze, Kaffee [<ahd. kalt, engl. cold, got. kalds <germ. kalda „gefroren“; zu idg. *gel- „abkühlen, (ge)frieren“; verwandt mit kühl]

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kạlt <Adj.; kälter, kälteste> [mhd., ahd. kalt, eigtl. = abgekühlt, gefroren u. urspr. adj. 2. Part. eines untergegangenen Verbs mit der Bed. »abkühlen, frieren«]:
1. wenig od. keine Wärme enthaltend, ausstrahlend; von niedriger Temperatur:
-es Wasser;
-er Wind;
-e Wintertage;
-e Füße haben;
-e Umschläge machen;
in der -en Jahreszeit (im Winter);
-en (nach der Zubereitung erkalteten) Braten essen;
-e Miete (ugs.; Kaltmiete);
-es Licht (Physik; Leuchterscheinung, die nicht durch hohe Temperaturen ausgelöst wird [z. B. Fluoreszenz]);
eine -e Fährte (Jägerspr.; Fährte, die mehr als zwei Stunden alt ist);
der -e Schweiß (Angstschweiß; wohl nach der alten Vorstellung, dass Angst u. Schrecken den Körper mit einem plötzlichen Kältegefühl reagieren lassen) stand ihr auf der Stirn;
der Ofen ist k.;
die Suppe wird k.;
mir ist k. (ich friere);
draußen ist es k.;
ich habe k. (landsch.; mir ist kalt, ich friere);
die Wohnung ist k. (nicht od. schlecht geheizt);
der Motor ist noch k. (hat noch nicht seine Betriebstemperatur);
der Sekt muss k. gestellt (gekühlt) werden;
k. (im ungeheizten Zimmer) schlafen;
k. (mit kaltem Wasser) duschen;
abends essen wir meistens k. (kochen wir meistens nicht, sondern essen kalte Speisen);
Ü -e (bläuliche od. weißliche, einen Eindruck von Kälte entstehen lassende) Farben;
ein -es (weißliches, fahles u. dadurch einen Eindruck von Kälte entstehen lassendes) Licht;
<subst.:> im Kalten (im ungeheizten Zimmer) sitzen;
es überlief mich k. (es schauderte mich);
jmdn. k. erwischen (Sportjargon; jmdn., der sich noch nicht richtig auf seinen Gegner eingestellt hat, noch nicht richtig ins Spiel gekommen ist, überrumpeln od. schlagen).
2.
a) vom Gefühl unbeeinflusst; nüchtern:
mit -er Berechnung;
er hat sich von ihren Tränen nicht bewegen lassen, sondern ist bis zum Schluss k. geblieben;
k. lächelnd (skrupellos) legte er Bomben;
b) abweisend; ohne jedes Mitgefühl:
ein -er Empfang;
jmdn. mit -en Blicken, -er Miene messen;
ihre Stimme war hart und k.;
jmdn. k. anblicken;
sie begrüßte uns k. lächelnd;
sie fragte mich k., was ich wünsche.
3. (von negativen Gefühlen) groß, unbändig:
-es Grausen, -e Furcht;
-e Wut packte ihn.

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kạlt <Adj.; kälter, kälteste> [mhd., ahd. kalt, eigtl. = abgekühlt, gefroren u. urspr. adj. 2. Part. eines untergegangenen Verbs mit der Bed. „abkühlen, frieren“]: 1. wenig od. keine Wärme enthaltend, ausstrahlend; von niedriger Temperatur: -es Wasser; -er Wind; -e Wintertage; -e Füße haben; -e Umschläge machen; in der -en Jahreszeit (im Winter); -en (nach der Zubereitung erkalteten) Braten essen; -e Miete (ugs.; Kaltmiete); -es Licht (Physik; Leuchterscheinung, die nicht durch hohe Temperaturen ausgelöst wird, z. B. Fluoreszenz); eine -e Fährte (Jägerspr.; Fährte, die mehr als zwei Stunden alt ist ); der -e Schweiß (Angstschweiß; wohl nach der alten Vorstellung, dass Angst u. Schrecken den Körper mit einem plötzlichen Kältegefühl reagieren lassen) stand ihr auf der Stirn; der Ofen ist k.; die Suppe wird k.; draußen ist es k.; mir ist k. (ich friere); ich habe k. (landsch.; ich friere); die Wohnung ist k. (nicht od. schlecht geheizt); der Motor ist noch k. (hat noch nicht seine Betriebstemperatur); der Sekt muss k. gestellt (gekühlt) werden; k. (im ungeheizten Zimmer) schlafen; k. (mit kaltem Wasser) duschen; abends essen wir meistens k. (kochen wir meistens nicht, sondern essen kalte Speisen); er raucht die Pfeife k. (ugs.; hält sie unangezündet im Mund); etw. k. (ohne Wärmeeinwirkung) löten; Ü ein -es (weißliches, fahles u. dadurch einen Eindruck von Kälte entstehen lassendes) Licht; -e (bläuliche od. weißliche, einen Eindruck von Kälte entstehen lassende) Farben; <subst.:> im Kalten (im ungeheizten Zimmer) sitzen; *jmdn. k. erwischen (Sport Jargon; jmdn., der sich noch nicht richtig auf seinen Gegner eingestellt hat, noch nicht richtig ins Spiel gekommen ist, überrumpeln od. schlagen). 2. a) vom Gefühl unbeeinflusst; nüchtern: mit -er Berechnung; Er hatte nicht mit dem -en Kalkül des Außenministeriums gerechnet (Woche 11. 4. 97, 18); Niemals sieht man so klar und k. wie in einer Stunde, in der man vor sich den schwarzen Abgrund fühlt (Roth, Beichte 88); er hat sich von ihren Tränen nicht bewegen lassen, sondern ist bis zum Schluss k. geblieben; sein Pathos lässt mich k. (innerlich unberührt); ihre Tränen haben ihn völlig k. (unbeeindruckt) gelassen; Äußere Ehrungen ließen ... Balmat k. (Trenker, Helden 19); b) abweisend; ohne jedes Mitgefühl: ein -er Empfang; Die Friedrichstraße, in -er Pracht erstarrt (Woche 9. 1. 98, 2); jmdn. mit -en Blicken, -er Miene messen; ihre Stimme war hart und k.; jmdn. k. anblicken; sie fragte mich k., was ich wünsche; Die (= eine Araberin) hätte k. lächelnd (ugs.; mitleidlos, ohne jeden Skrupel) einen kompletten Jet in die Luft gejagt (Cotton, Silver-Jet 8). 3. ein eisiges Gefühl, Schauder erregend: -e Wut packte ihn; es überlief mich k.

Universal-Lexikon. 2012.

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